Bericht über die durchgeführte SW-Übung vom 19.05.2011 als

weiterer wichtiger praktischer Unterweisungsbaustein im Bereich lange Wegstrecke, um Besonderheiten durchzuspielen und um den Gruppenführen und der Mannschaft weitere Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Die theoretische Einführung zu dieser Übung fand als 20 minütige Vorbesprechung zum Ende des vorhergegangenen Übungsdienstes statt.

 

Ziel dieser Übung war es, eine 400 Meter lange stark ansteigende Wegstrecke mit dem SW 2000 doppelt zu verlegen, ein am Leitungsende platziertes LF 10/6 mit ausreichend Löschwasser zu versorgen um dort 2 B-Rohre wahlweise mit oder ohne Mundstück zu betreiben. Ziel war ebenfalls die Grenzen der Pumpenleistungen auszuloten.

Als Wasserentnahme wurde der Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene Wasserstraße der Welt, genutzt. Hierbei handelt es sich um ein sehr spezielles Gewässer mit besonderen Herausforderungen für die Löschwasserkomponente. Es handelt sich hierbei um Brackwasser, sprich ein Gemisch aus Meerwasser und Süßwasser aus den Zuläufen der Oberflächenentwässerung.

Zu beachten war:

 

-Ansaugen aus einer Tiefe von 4,5-5,0 Metern mit einer diagonalen Saugleitung bestehend aus 7 Saugschläuchen pro TS

-Wellenschlag durch dicht vorbeifahrende große Schiffe mit entstehenden Wellenbergen und Wellentälern.

Außerdem wichtig ist das die Saugleitung ausreichend tief ins Wasser kommt, damit auch der Sog und die Wellen der Schiffe nicht plötzlich den Saugkorb freilegen und es dann zum plötzlichen Zusammenbruch der kompletten Löschwasserversorgung kommt.

-Steinaufschüttung und schräge feuchte Böschung

Zusätzlich musste dieses Löschwasser noch über 400 Meter einen Höhenanstieg von 30 Metern überwinden.

Als Pumpen zum Ansaugen standen zwei identische Tragkraftspritzen Ziegler PFPN 10-1500 neuster Bauart zur Verfügung.(1500 l/min bei 10 bar und 3 Meter geodätischer Saughöhe)

Zu beachten war, dass bei zunehmender Saugtiefe die Förderleistung der Pumpen stark abnimmt.

Aus diesem Grund wurde mit zwei Pumpen angesaugt, die jeweils über eine 400 Meter lange B-Leitung in das Sammelstück des LF 10/6 einspeisten. Um eine noch höhere Abnahmemenge simulieren zu können, wurden zwei Verteiler vor das LF 10/6 gesetzt, um dort den Wasserbedarf durch leichtes Öffnen eines C-Abganges zusätzlich zu erhöhen.

Zwei unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten wurden im Verlauf der Übung ausprobiert.

 

1. Je zwei Pumpen an denen der Ausgangsdruck stufenweise bis auf 13 Bar erhöht wurde und einer Wasserabgabemenge von jeweils 1000 -1200 l/min (wirtschaftlich sind max.1000l/min pro B-Leitung). Hinweis: Der Arbeitsdruck von max.12 Bar in B-Schläuchen wird um 1 Bar auf einer Strecke, gleich hinter den TS, auf einer Schlauchlänge von ca. 60 Metern leicht überschritten.

Durch den Reibungsverlust im weiteren Verlauf der Schlauchstrecke nimmt der Arbeitsdruck dann ab (die gute Notlösung).

 

oder

 

2. Entgegen der grundsätzlichen Verfahrensweise von 400 Metern bis zur Verstärkerpumpe, wird nach einer verkürzen Strecke von bereits ca. 250 Metern auf dem Berg eine weitere Pumpe dazwischengeschaltet. Dies übernahm im weiteren Übungsverlauf die Vorbaupumpe des LF 16-TS. Der Ausgangsdruck der beiden saugenden TS liegt dann bei max.10 Bar (die bessere Lösung).

Es zeigte sich, dass beide Möglichkeiten einwandfrei funktionieren, allerdings ist die Lösung mit der verkürzten Strecke die bessere, weil dort noch nutzbare Reserven vorhanden waren und materialschonender gearbeitet werden konnte.

 

Mit dieser Übung konnte ein weiterer wichtiger Bestandteil der Löschwasserversorgung über lange Wegstrecke anschaulich vermittelt werden.

 

Natürlich wird es noch weitere unterschiedliche Übungen mit dem neuen Löschwasserkonzept in diesem Jahr geben.

 

Ich danke meinen Kameraden, die mit ihren persönlichen Einsatz zum Gelingen dieser sehr zeitaufwendigen Übung beigetragen haben.

Nicht zu vergessen einen ganz großen Dank an die Schlauchwerkstatt, die ohne zu murren zu Übungszwecken alles in allem ca.1000 Meter Schlauch lieferten, nach Benutzung abholten, alles Waschen und Trocknen mussten und neues Material lieferten.

 

 

gez.

Übungsleitung

Marc-Oliver Kaack

Gerätewart/stellver. Gruppenführer

FF E’hagen

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